Biologie
Lodden sind kleine Salmoniden und pelagische, in Schwärmen lebende Fische mit dunklem Rücken und heller Bauchseite. Sie sind in den Polarregionen der nördlichen Halbkugel weit verbreitet. Die größten Bestände gibt es in der Barentssee, vor Island und Neufundland sowie in im Beringmeer. Jener in der Barentssee ist der größte.
Im Frühjahr nimmt die Lodde charakteristische Laichfarben an. Das Männchen entwickelt einen Streifen haariger Schuppen entlang der Körperseite sowie eine stark vergrößerte und schwarz gefärbte Analflosse. Das Männchen wird im Norwegischen auch als "faks-lodde" bezeichnet, das Weibchen (das diesen Streifen nicht hat), als "sil-lodde". Die Lodde wird zwischen drei und fünf Jahre alt und verbringt ihr ganzes Leben in Schwärmen in der Barentssee. Während der Wachstumsphase sind Lodden zur Nahrungsaufnahme zwischen Svalbard und Nowaja Semlja anzutreffen, die Laichgründe befinden sich entlang der Küste der Kola-Halbinsel, Finnmark und Nord-Troms. Die meisten Lodden sterben unmittelbar nach dem Laichen. Dies erklärt auch die starken Schwankungen des Loddebestands. Die Lodde laicht am Meeresgrund in einer Tiefe zwischen 20 und 60 m. Die Eier haften sich am Boden an und bleiben dort liegen, bis nach einem Monat die Larven schlüpfen. Die Larven steigen in die obere Wassersäule auf und treiben mit der Strömung von der Küste weg und zur Barentssee hoch. Die Lodde wächst schnell und ist mit 3 - 4 Jahren 14 - 18 cm lang. Die wenigsten werden älter als 5 Jahre. Die Lodde ist ein wichtiger Organismus für das Ökosystem und eine wichtige Nahrung für Raubfische wie Kabeljau und Hering.
Fischfang
Die Lodde wird hauptsächlich zwischen Januar und April in der Barentssee gefischt. Als Fanggeräte werden meist Ringwaden und pelagische Schleppnetze eingesetzt.
Nachhaltigkeit
Jedes Jahr liefern norwegische und internationale Forschungsdaten die Grundlage für Empfehlungen zu nachhaltigem Fischfang im Nordostatlantik. Norwegen handelt daraufhin die Quoten mit anderen Ländern aus, die dieselben Bestände fischen. Anhand dieser Verhandlungen teilt das norwegische Ministerium für Handel, Industrie und Fischereien den norwegischen Anteil den norwegischen Fischern zu. Die Behörden vergeben eine Lizenz an alle Beteiligten in der Branche, und Bestimmungen hinsichtlich Quotenzuteilung und Durchführung des Fischfangs werden durch jährliche Vorschriften für jede einzelne Fischart festgelegt (Kontrollvorschriften).
Der Loddebestand in der Barentssee ist derzeit in einem eher schlechten Zustand, bedingt durch eine geringe Rekrutierung (Nachwuchs), hohe Sterblichkeit (Druck durch gute jährliche Kohorten von Hering und Kabeljau) und eine sinkende Menge an Plankton in der Barentssee. Die Behörden haben daher einen momentanen Fangstopp für Lodde verhängt, damit sich der Bestand erholen kann. Im Lauf der letzten 30 Jahre ist die Loddefischerei aufgrund der starken Veränderungen in der Bestandsgröße bereits mehrfach gestoppt und ausgesetzt worden.
Lebensmittelsicherheit und Qualitätskontrolle
Die norwegische Fischereibranche unterliegt strengen Auflagen zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit. Das System besteht aus mehreren Behörden und Einrichtungen, die gemeinsam die Erfüllung der Auflagen in allen Stadien der Produktionskette prüfen und beobachten. Die Lebensmittelaufsicht erfolgt durch die norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit, das norwegische Nationale Institut für Fisch- und Ernährungsforschung (NIFES), das norwegische Fischereidirektorat und das norwegische Ministerium für Handel, Industrie und Fischereien.
Nährwertangaben
Die Lodde ist reich an:
- Proteinen: Diese sind wichtig für den Aufbau und Erhalt aller Zellen im Körper.
- Marinen Omega-3-Fettsäuren, die Herz- und Gefäßkrankheiten vorbeugen und für die Entwicklung des Gehirns wichtig sind. Der Fettgehalt hängt von der Saison ab.
- Vitamin A: trägt zur Stärkung der Sehkraft und des Immunsystems bei und ist für die Entwicklung des Fötus und der Fortpflanzungsfähigkeit wichtig.
Verwendungen
Lodde-Rogen gilt als Delikatesse, nahezu alle Lodden werden jedoch zu Fischmehl und Fischöl vermahlen und für Fischfutter verwendet. In Japan werden die Weibchen als Speisefisch geschätzt ("Shishamo") und gern gebacken oder als gegrillte Snacks serviert. Lodden können im Ganzen gegessen werden. Sie müssen vor der Zubereitung nicht filetiert oder gesäubert werden.